Je länger der Ärger um die Karikaturen dauert, desto mehr möchte man kotzen. Einige meinen das alles immer weiter anheizen zu müssen mit Karikatur-Wettbewerben, auf der einen Seite Mohammed-Zeichnungen, auf der anderen Seite Holocaust-Karikaturen und dann kommt raus, dass die dänische Zeitung “Jyllands-Posten” (ja genau, dass sind die mit den Mohammed-Karikaturen) vorher einige Jesus-Karikaturen aus Sorge um die Gefühle ihrer Leser abgelehnt hat.
Ist schon klar, Pressefreiheit bedeutet nicht, dass alles gedruckt werden müsste und Ausgewogenheit muss auch nicht sein – aber man wird ja mal über so was nachdenken dürfen… Ein Ende der Aufregung ist ja nun nicht in Sicht, im Gegenteil 🙁
Nur so viel noch dazu aus dem Interview mit Robert Gernhardt bei tagesschau.de:
tagesschau.de: Anders als im Christentum hat der Islam aber das Abbildungsverbot …
Gernhardt: … das es so aber gar nicht gibt. In dem entsprechenden Glaubenssatz aus einem Begleitbuch des Koran heißt es lediglich “Die Engel werden Häuser nicht betreten, in denen Hunde sind und bildliche Darstellungen”. Das erscheint mir sehr auslegungswürdig. Genau so gut könnte ein Islamist formulieren, dass alle Menschen, die Hunde im Haus halten, bestraft werden müssen. Wie viel wollen wir uns noch – um des lieben Friedens willen – an unsinnigen Auslegungen heiliger Schriften aufzwingen lassen?
Egal wie nun der genaue Wortlaut der Stelle auch ist, in dem Punkt dürfte sich der Koran nicht von den Schriften unterscheiden, aus denen die Bibel zusammengesetzt wurde: es bleibt viel Platz für Auslegung und Interpretation. Sind diese Interpretationen alter Texte wirklich so wichtig, dass man sich deswegen heute die Köpfe einschlagen muss?