Okay, es soll mal wieder gezählt werden. Diesmal soll die Zählung auch deutlich preiswerter sein: statt von Haus zu Haus zu pilgern und die Leute direkt zu befragen nimmt man einfach alle bei der Agentur für Arbeit und den Einwohnermeldeämtern vorhandenen Daten, schmeisst die zusammen und ergänzt das um eine Hausbesitzerbefragung und ein paar Stichproben.
Beim statistischen Bundesamt schätzt man nämlich, dass eigentlich 1,3 Millionen Menschen weniger in Deutschland leben als man glaubt. Die Daten der letzten Volkszählung wurden über die Jahre einfach so gut wie möglich ergänzt (Anzahl Geburten, Todesfälle usw.) – und dabei kam es eben seit 1987 zu dieser geschätzten Abweichung. Mal abgesehen von den Problemen mit dem Datenschutz (wenn die Daten erstmal alle auf einem Haufen liegen kommen garantiert Begehrlichkeiten unserer Sicherheitspolitiker, von wegen man könne doch mal wegen bestimmter Merkmale fahnden…): wenn wir dringend neue genaue Daten brauchen, warum nehmen wir dann nicht das nötige Geld in die Hand, die Daten auch so genau wie möglich zu erfassen? Hey, bei der ganzen Kohle die ausgegeben wird – kommt es da echt noch auf eine Milliarde mehr oder weniger an? Ist doch für einen guten Zweck…
Der Spaß soll in der Staatskasse mit etwa einer halben Milliarde Euro zu Buche schlagen. Aber man hat’s ja…