Da holt sich Frau Merkel jemanden in ihr “Kompetenz”-Team, der das Steuermodell radikal vereinfachen will und schon ist das Geschrei auch in den eigenen Reihen groß. Man kann sicher darüber streiten ob eineinheitlicher Steuersatz von 25% auf alle Einkommen unabhängig von Art und vor allem Höhe der Einkommen wirklich fair und gerecht ist, aber zumindest die Richtung stimmt mal: weg mit den Vergünstigungen und dafür ein niedriger Steuersatz. Wobei ich schon denke, dass man den Grundsatz “Wer viel verdient kann auch mehr für die Gemeinschaft beitragen” beibehalten sollte, also einen mit dem Einkommen steigenden Steuersatz. So was zwischen 10 und 30%, dazu ein Grundfreibetrag pro Person und fertig. Braucht es denn mehr? Na das wäre wahrscheinlich auch schon zu einfach…
Man schaue sich einfach mal den Vergleich der Steuerpläne der Parteien an. Anscheinend ist die FDP die einzige Partei, die ein Konzept im Programm haben, die Einkommenssteuer so radikal zu ändern:
Jeder soll Grundfreibetrag von 7.700 Euro erhalten. 15% Einkommensteuer für Einkommen von 7.701 bis 15.000 €; 25% für 15.000 bis 40.000 €; 35% für höhere Einkommen. Steuerklasse V soll wegfallen. Begründung: V mindert Arbeitsanreize für den geringer verdienenden Ehepartner. Ausnahmen und Befreiungen werden abgeschafft.
Vielleicht würde es in diesem Punkt tatsächlich unser Land weiter bringen, wenn schwarz-gelb mit einem Finanzminister Kirchhof an die Macht käme – wobei ich aber bezweifle, dass Kirchhof wirklich Finanzminister würde und selbst wenn: die FDP ist nun nicht unbedingt dafür bekannt in Koalitionen besonders fest auf eigenen Positionen zu beharren, um es mal vorsichtig zu formulieren – “wer mitregieren will muss artig sein” (in den Kommentaren).