Angefangen hat das Wacken Open Air, es folgten weitere Veranstalter von Open Air Veranstaltungen und nun auch die Gamescom, wobei die Veranstalter dieser Messe es tatsächlich noch schaffen auf die Terrorhysterie und den „Wir tun irgendwas, egal ob es was bringt, aber es fühlt sich so schön an“-Aktionismus einen drauf zu setzen.
Ich mag mich jetzt hier nicht groß wiederholen, zum einen habe ich bei venue music schon meinen Teil bzgl. der musikalischen Veranstaltungen geschrieben und zum Thema Gamescom und deren idiotischer Festlegung von Plüschtieren(!), Gehstöcken aus Pappe(!) und Vögeln aus Styropor(!!) als „Waffen“ habe ich bei Mobile Geeks einige Worte verloren, lest es dort nach. Es ist unfassbar, wie hysterisch der Aktionismus aufgrund von den Ereignissen von Würzburg, Ansbach und München geworden ist. Ja, es waren schlimme Anschläge, gar keine Frage, aber trotz allem sind wir sehr weit davon entfernt, dass es sich um einalltägliches Risiko handeln würde, im Gegenteil. Die Zahl der Gewalttaten geht immer weiter zurück, trotz dieser drei Ereignisse, ja selbst wenn man Europa insgesamt betrachtet, leben wir regelrecht auf einer Insel der Glückseligen in der Beziehung. Fragt doch mal Menschen in Afghanistan, im Irak, in Syrien oder in Israel, wie oft dort Bomben explodieren, fanatische Messerstecher durch die Gegend rennen und so weiter.
Aber Hauptsache, es werden Taschen bei Konzerten und Plüschtiere bei Messen verboten… es lebe die Panik und der „Hauptsache irgendwas getan“-Aktionismus 🙁 Lasst uns jetzt noch ganz schnell ganz viele Überwachungskameras aufstellen – hilft genau so wenig, aber ist doch egal, es scheint ja kaum noch jemand zu fragen, ob irgendwelche Aktionen etwas bringen, es geht der großen Mehrheit offenbar nur darum, dass irgendwas getan hat. Lieber sofort irgendeine wirkungslose Maßnahme, die einem ein flauschiges „Wir haben was getan“-Gefühl gibt, als mal ein paar Tage oder gar Wochen damit zu „verschwenden“, sich zu überlegen, welche Maßnahmen überhaupt sinnvoll wären.
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