Ein Volk, ein Reich, ein Höcke?

Ein Volk, ein Reich, ein Höcke?

Man muss es sich schon mal anschauen und anhören, was Björn Adolf Bernd Björn Höcke da gestern so alles losgelassen hat in Dresden. Vor allem sollten sich das mal alle die AfDer ganz genau anschauen, die immer noch behaupten, ihre Partei wäre nicht rechtsextrem, die AfD wäre gar eine demokratische Partei und stünde auf dem Boden des Grundgesetzes.

Diese Rede hätte ganz genau so auch bei jeder Veranstaltung jeder anderen rechtsextremen Partei gehalten worden sein, ob nun NPD, die Rechte oder NSDAP.

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Diverse Zitate machen ja schon die Runde und die sind schlimm genug, aber man sollte sich die Zeit nehmen und mal die komplette Rede hören. Anschließend mag man sich – so zum Vergleich und zur Einordnung – vielleicht auch noch die eine oder andere Rede von Göbbels anhören, wobei es auch einen schön zusammengefassten Vergleich von Monitor gibt.

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Nur mal ein Beispiel für die Lügen, die Höcke da verbreitet:

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Eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ fordert er in Hinblick auf das Dritte Reich. Was das bedeuten soll, kann sich jeder selbst ausmalen…

Wenn der das Holocaust-Mahnmal ein „Denkmal der Schande“ nennt, von einem „Schuldkult“ daher fabuliert und bezüglich der Bombardierung Dresdens gegen Ende des zweiten Weltkriegs kackendreist daher lügt und die Entnazifizierung als Vernichtung deutscher Wurzeln bezeichnet, dann muss ich – was selten genug vorkommt – auch mal einem CDU-Abgeordneten vorbehaltlos zustimmen:

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Was wirklich schlimm an der ganzen Sache ist: Er weiß ganz genau, was er da tut, es sind absichtliche Provokationen, mit denen Höcke und sein rechtsextremes Gefolge Angriffe auf die AfD provozieren will, um sich dann wiederum als „Opfer“ darstellen zu können. Klar, das alte „das wird man doch noch sagen dürfen“-Argument und leider zieht es wirklich. Es ist zwar ganz objektiv falsch, schließlich dürfen selbst diese rechtsextremen Gestalten beinahe alles sagen, was sie wollen. Aber wer natürlich Widerspruch und die Äußerung anderer Meinungen als „Redeverbot“ für sich selbst interpretiert, der hat sich aus der Realität längst verabschiedet.

Ich habe leider auch kein Patentrezept für den Umgang mit solchen Hetzern und den Menschen, die auf solche Hetzer reinfallen. Klar, man kann dagegen reden, auf Gegendemos gehen und dagegen halten, aber das alleine reicht nicht. Es fehlt viel zu oft – hier sei auch nochmal an das gestrige Urteil im Verbotsverfahren gegen die NPD erinnert – der Anstand der Zuständigen. Wie es Petra Pau schon 2015 sagte:

Die Solidarität zeigt: Es gibt einen Aufstand der Anständigen. Was fehlt, ist aber der Anstand der Zuständigen.

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Es ist wirklich höchste Zeit, dass endlich alle Anständigen aufstehen gegen Rechtsextremismus, egal von wo kommt, ob aus der Gurkentruppe NPD, aus der NPD, anderen Organisationen oder von Einzelpersonen. Diese Angriffe auf unsere Gesellschaft, auf das Grundgesetz, auf Frieden und Freiheit in diesem Land werden nicht von selbst vorbei gehen. Man muss mit allen Mitteln der Demokratie und des Rechtsstaates dagegen vorgehen. Und hier kommt nun der Anstand der Zuständigen ins Spiel. Es wird Zeit, dass endlich aufgehört wird, die Gefahr durch Rechtsextreme zu verharmlosen, zu glauben, dass das nur ein paar verirrte Protestwähler wären, die man mit dem Versprechen auf eine neue Rentenerhöhung bei der nächsten Bundestagswahl wieder einfangen könne.

Ach ja: Und geht verdammt nochmal wählen! Wer kein Viertes Reich in Deutschland will, der muss bei jeder sich bietenden Gelegenheit seine Stimme abgeben. Und ja, ich kann es nachvollziehen, wenn viele sagen, dass es am Ende doch nur die Wahl zwischen Pest und Cholera wäre. Das kann man so sehen, aber jede Stimme für eine Partei außer AfD, NPD usw. hilft – und seien es mehr oder weniger unbedeutende Kleinstparteien, wie die Piraten oder DIE PARTEI. Die beiden letztgenannten haben wenigstens Unterhaltungswert. Wer aber nicht wählen geht oder gar „aus Protest“ meint, sein Kreuz bei AfDern und anderen rechten Hetzern machen zu müssen, der darf sich dann nicht wundern, wenn er plötzlich in einer anderen Gesellschaft aufwacht. Und in dieser anderen Gesellschaft wäre nichts besser als heute. Gar nichts. Im Gegenteil.

An anderer Stelle gibt es zu dem Thema auch noch ein bisschen was zu lesen:

 

Autor: Carsten Dobschat

Geboren 1974, links-liberal, früher Mitglied der SPD und Jusos, dann lange parteilos, später Piratenpartei, wieder parteilos und seit November 2016 wieder SPD-Mitglied - wenn auch mit Bauchschmerzen, aber man muss ja schließlich was tun gegen den Rechtsruck.

2 Gedanken zu „Ein Volk, ein Reich, ein Höcke?“

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