Man muss auch mal loben können und in diesem Fall ist das angebracht. Schließlich hat der über die Grenzen des Saarlandes hinaus bekannte Politiker Mikro Welsch heute seinen Austritt aus der AfD erklärt.
Hier seine Erklärung im Wortlaut:
Mirko Welsch verlässt AfD
Saarbrücken – Der Gründer und ehemalige Bundessprecher der “Homosexuellen in der AfD”, Mirko Welsch, hat heute seinen Austritt aus der AfD bekannt gegeben:
“Die ständigen Entgleisungen von Björn Höcke und seines zunehmenden Umfelds, sowie die Relativierungen dessen Aussagen selbst durch mehrere Bundesvorstandsmitgliedern haben mich in den letzten Tagen und Wochen massiv an meiner Mitgliedschaft in der AfD zweifeln lassen. So sehr ich für einen konservativ-patriotischen Aufbruch in Deutschland stehe, so sehr lehne ich die Anbiederungen an rechtsextreme und nationalistische Milieus ab.”
Mirko Welsch, der auch Mitglied im Bezirksrat in Saarbrücken-Dudweiler sitzt, sieht aber auch bei den “Homosexuellen in der AfD” erhebliche Diskrepanzen:
“Wenn Homosexuelle sich trotz solcher Aussagen zu ihm deutlich bekennen, so muss ich hier deutlich am gesunden Menschenverstand und einer seriösen politischen Ausrichtung zweifeln.”
Aber auch die Situation im Saarland ist für Welsch (stv. Kreisvorsitzender in Saarbrücken-Stadt) unerträglich geworden:
“Zunehmend sehe ich, wie die AfD im Saarland es nicht schafft, die Anbiederungen von Josef Dörr und Lutz Hecker an rechtsextreme Gruppierungen, Parteien und Organisationen aufzuklären und stattdessen verdiente Mitglieder, die sich diesem Kurs entgegenstellen, ausschließen zu wollen, dann ist diese Partei nicht mehr die meine und auch nicht mehr wählbar für konservativ denkende Menschen. Wie auch die Tatsache, dass der Spitzenkandidat zur Landtagswahl, Rudolf Müller, mit dem Handel von Nazisymbolen auffällt. Auch wenn hier bei keine Strafbarkeit attestiert wird, so ist doch die moralische Dimension eines in der Öffentlichkeit stehenden Vertreter der Partei eben auch immer eine Vorbildfunktion. Wer sich dessen nicht bewusst ist und seine eigenen Befindlichkeiten über die der Partei und ihrer Mitglieder stellt, hat nichts mehr mit dem Gründungsideal der AfD zu tun. Dementsprechend muss man sogar Zweifel anmelden, ob die AfD mit diesem Verhaltensmuster im Saarland noch auf dem Boden unserer Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung steht.”
Welsch will nun im Bezirksrat Saarbrücken-Dudweiler als parteiloser Vertreter aktiv bleiben und erwägt eine Direktkandidatur als unabhängiger Bewerber zur Bundestagswahl im Wahlkreis Saarbrücken.
Selbstverständlich kommt seine Einsicht etwas spät, es war schon deutlich früher zu erkennen, wie weit die AfD nach rechts zielt. Aber selbst direkt darauf aufmerksam gemacht, war Mirko immer jemand, der das nicht erkennen konnte oder wollte. Ständig hat er seine Mit-AfDer verteidigt, Tendenzen in die rechtsextreme Ecke immer wieder als Ausnahmen und Einzelfälle innerhalb der Partei bezeichnet oder sie gleich ganz geleugnet.
Und das gibt Anlass zur Hoffnung: Wenn sogar Mirko Welsch erkannt hat, wes Geistes Kind die AfD ist, dann können das bis zur Landtagswahl im Saarland noch viel mehr Menschen, die womöglich immer noch ernsthaft in Erwägung ziehen, die blauen Braunen zu wählen. Möge für diese Menschen der Austritt von Mirko Welsch der Fingerzeig sein, den sie noch benötigen, um zur Vernunft zu kommen. Dafür ein ehrliches: Danke Mirko.
Und jetzt ist keiner böse, wenn du in der politischen Bedeutungslosigkeit versinkst, zusammen mit deiner Ex-Partei, denn deine politischen Ansichten sind trotz allem gespickt mit unmöglichem Irrsinn, den man absolut nicht brauchen kann, wenn ernsthafte Politik in einem Rechtsstaat für die Bürger gemacht werden soll.
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Lieber Carsten,
ich werde 2019 nicht nur wieder für den Dudweiler Bezirksrat, sondern auch für den Stadtrat in Saarbrücken kandidieren. Denn eine frische, freie und konservative Alternative zur sozialdemokratisierten CDU wird auch in unserer Landeshauptstadt dringend gebraucht. Und sei Dir sicher: Ich schaffe das!
Na versuchen kannst Du es und Du magst auch an Deinen Erfolg glauben – ich glaube nicht daran.