Mal ein Blick über den Tellerrand…

Das biometrische Ausweise eines der Lieblingsprojekte unseres Innenministers Schily sind dürfte sich herumgesprochen haben. Kritik von Datenschützern oder Bürgerrechtlern wird nicht akzeptiert, dem obersten Datenschützer der Republik wird sogar der Mund verboten – was sich dieser aber glücklicherweise nicht gefallen lässt…
Auch in Großbritannien sollen entsprechende Ausweise möglichst schnell eingeführt werden, aber leider scheint das alles teurer zu werden als geplant. Dabei haben die Briten schon mal mit Kosten von 160 Euro pro Ausweis gerechnet (im deutschen Innenministerium geht man immer noch von 59 Euro aus), vermutlich wird es aber mehr als doppelt so teuer. Und da sind die Briten auf eine besonders gute Idee gekommen, wie die neuen Ausweise finanziert werden könnten:

Noch verwegener freilich ist der Plan, die Finanzierung der digitalen Ausweise dadurch erreichen zu wollen, indem man die persönlichen Daten der 44 Millionen Bürger an interessierte Unternehmen verkauft. Angeblich würden, wie der Independent berichtet darüber mit Unternehmen schon Gespräche geführt. Man stellt sich offenbar vor, dass pro Datenset 1.130 Euro verlangt werden könnten. Unternehmen wie Banken, Kaufhäuser oder Supermärkte könnten dann mit eigenen Systemen die Identität eines Kunden anhand der biometrischen Merkmale durch einen Iris-Scan und/oder Fingerabdrücke überprüfen.

Na da bin ich mal gespannt, wie lange es dauert, bis man auch in Deutschland auf solche hirnverbrannten Ideen kommt. Lange kann das nicht mehr dauern…

Autor: Carsten Dobschat

Geboren 1974, links-liberal, früher Mitglied der SPD und Jusos, dann lange parteilos, später Piratenpartei, wieder parteilos und seit November 2016 wieder SPD-Mitglied - wenn auch mit Bauchschmerzen, aber man muss ja schließlich was tun gegen den Rechtsruck.

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