Meinungsfreiheit?

Diese Karikaturen sorgen ja echt für einen Heidenspass (jaja, 5 Euro in die Wortspielkasse). Botschaften werden gestürmt, Fahnen verbrannt… der offenbar gut organisierte Protest weitet sich aus.
Und dann kommen Leute und meinen das noch anheizen zu müssen: der Herr Bartels ruft in seinem Weblog zu einem “Mohamed Karikatur Wettbewerb” auf. Das alles im Namen der Meinungs- und Pressefreiheit. Nur: das hat mit Meinungs- und Pressefreiheit nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Klar darf man seine Meinung frei äußern, auch in Form von Karikaturen. Und wenn dabei auch Mohamed in einer Karikatur abgebildet wird müssen das eben auch Moslems tolerieren. In seinem “Wettbewerb” geht es Herrn Bartels aber nicht um eine Meinungsäußerung, sondern allein darum es “den Moslems mal zu zeigen” (Erinnert mich ein wenig an die Steinigungsszene im Leben des Brian: “Jehova, Jehova”). Und vorsätzliche Beleidigungen muss man nicht tolerieren. Nicht umsonst gibt es da den §166 des Strafgesetzbuches – und das wiegt schwerer als ein rotes Parteibuch.
Satire ist das eine, Menschen und ihren Glauben beleidigen eine andere.

Autor: Carsten Dobschat

Geboren 1974, links-liberal, früher Mitglied der SPD und Jusos, dann lange parteilos, später Piratenpartei, wieder parteilos und seit November 2016 wieder SPD-Mitglied - wenn auch mit Bauchschmerzen, aber man muss ja schließlich was tun gegen den Rechtsruck.

5 Gedanken zu „Meinungsfreiheit?“

  1. Die “lustigen Vorfälle” gehen eindeutig zu weit. Mittlerweile trauen sich auch die schwachsinnigen Radikalen aller Coleur wieder aus den Löchern und machen unverhüllt mit.
    Kamikaze Demokratie weist, durchaus richtig, darauf …

  2. Das was Herr Bartels in seinem Aufruf und seinen Kommentaren anzettelt, hat für mich das Niveau einer Schulhofklopperei: “Kommt Jungs, das lassen wir uns von *denen* nicht bieten. Und wer nicht für mich ist, ist gegen mich.”

  3. Es geht sicher nicht nur Johnny so: Ich glaube gar nichts mehr. Wenn man sich so anschaut, wie derzeit von Extremisten auf beiden Seiten versucht wird aus den Mohamed-Karikaturen einen Kulturkampf zu machen. Wer profitiert denn davon? Welche Gründe gibt e

  4. Das ist ein wahres Wort! Ein Bilderwettstreit hat nichts mit Presse- oder Meinungsfreiheit zu tun. Die nähmlich beziehen sich auf Äußerungen, die zu einem bestimmten Problem getätigt werden. Wenn man aber darum kämpft, wer die “besten” Bilder malt, verkündet man damit weder Kritik, Forderungen oder wichtige Informationen.
    Das trifft übrigens auf beide Seiten zu. Diese iranische Zeitung, die Holocaust-Karikaturen zum Wettbewerb ausruft hat das Prinzip von Freiheit noch immer nicht verstanden.

  5. Je länger der Ärger um die Karikaturen dauert, desto mehr möchte man kotzen. Einige meinen das alles immer weiter anheizen zu müssen mit Karikatur-Wettbewerben, auf der einen Seite Mohammed-Zeichnungen, auf der anderen Seite Holocaust-Karikaturen und dann

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert