Wir hatten am Wochenende beim SaarCamp auch wieder eine Session zum BGE und wieder einmal kam die Frage auf, wer denn dann die ganzen Scheißjobs machen würde, wenn niemand gezwungen wäre zu arbeiten. Also wer karrt unseren Müll weg, wer putzt die Klos usw. In der ganzen Diskussion haben wir aber den miesesten aller Jobs vergessen: Pressesprecher von Präsident Donald Trump.
Egal, was für einen Mist Trump verzapft, Sean Spicer, sein Pressesprecher, muss ihn verteidigen. Und dabei gilt die Regel, dass er niemals zugeben darf, dass Trump einen Fehler gemacht haben könnte. Das geht soweit, dass man im Weißen Haus schon die „alternativen Fakten“ erfunden hat, um einen kackdreiste Lüge – „This was the largest audience to ever witness an inauguration, period.“ – nicht eine kackdreiste Lügen nennen zu müssen.
Wenn nun also Trump beim Twittern einschläft oder mit seinen kleinen Händen nicht alle Buchstaben erwischt oder einfach nur besoffen (vor Größenwahn?) twittert, dann muss der arme Sean Spicer selbst das verteidigen, obwohl er ganz genau weiß, dass er sich damit wie ein hoffnungsloser Idiot präsentiert.
Nun wird er sich damit wohl nicht alle zukünftigen Jobmöglichkeiten verbauen, schließlich gibt es immer einen Bedarf an Speichelleckern und Arschkriechern, die jede noch so dämliche Aussage und Handlung ihres Brötchengebers irgendwie verteidigen, aber dieser Job muss sich doch negativ auf sein Privatleben auswirken, oder?
Stellt euch das mal vor: Ein Kumpel von euch stellt sich in seinem Job vor Kameras und Mikrofone und erzählt der ganzen Welt vollkommen ernsthaft den größten Müll und offensichtliche Lügen – würdet ihr den noch ernst nehmen? Der wäre doch die Lachnummer bei jeder Party, der Mittelpunkt vieler Trinkspiele und Ziel von schier unglaublichen Mengen von Hohn und Spott.
Wirklich, der Mann tut mir irgendwie leid. Da dachte er noch, er hätte nun einen der besten Jobs der Welt, Pressesprecher des Präsidenten der USA. Klar, es geht um Politik, man weiß, dass man es da mit der Wahrheit nicht immer so genau nehmen kann und darf. Da schrammt man bei vielen Aussagen formulierungstechnisch schon haarscharf an einer Lüge vorbei. Das gehört eben zum Berufsbild. Aber von „haarscharf an der Lüge vorbei“ kann bei Sean Spicer ja schon nicht mehr die Rede sein, eher von „in die Fußstapfen von Baghdad Bob treten“. Was wurde eigentlich aus dem?